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Entspannung pur. Auch die Mode unterzieht sich den Veränderungen des Marktes und löst sich
von überspannten, exaltierten Auftritten. Wertigkeit, Nachhaltigkeit und Beständigkeit sind
Themen, die die Menschen bewegen. Sie nehmen auch auf die Schuhkollektionen der Saison
F/S 2010 Einfluss. Das Modebild stellt sich durch den Verzicht auf überzogene Extravaganzen
deutlich ruhiger dar. Authentisches und Natürliches bleibt im Fokus. Die Looks sind
alltagstauglich. Sie werden durch Kreativität, Modernität und einem Hauch von Ironie individuell interpretiert.
Farben & Materialien
Das sommerliche Farbbild präsentiert sich in einem Spannungsfeld von Ruhe und Bewegung.
Der Umgang mit Farbe ist deutlich subtiler. Zwischentöne und tonige Abstufungen werden
wichtiger. Lichte, neutrale Nuancen stehen kräftigen, leuchtenden Colorits gegenüber.
Pastelltöne haben ihren süßlichen Touch verloren. Sie wirken fast schon transparent,
wie mit einem milchigen Schleier überzogen. Neutraltöne rund um Beige und Grau werden
durch verwaschene, mittlere Blau- und Grünnuancen ergänzt. Tropische Inspirationen
stehen im Mittelpunkt einer intensiven Farbstory. Papaya, Türkis, Kiwi und Fuchsia
versprühen exotisches Flair. Sie werden durch die Kombination mit dunklen Brauntönen
abgemildert. Dezenten Glanz bringen gebürstetes Gold und Silber ins Spiel.
Die Intensität der Farben wird durch Materialoptiken und Oberflächenstrukturen beeinflusst.
Die Kriterien heißen Leichtigkeit, fühlbare Natürlichkeit und Weichheit. Vor diesem Hintergrund
gewinnen softe Kalb-, aber auch Schaf- und Ziegenleder, hier vor allem Nubuk und Velours an
Bedeutung. Die Oberflächen zeigen typische Narbenbilder. Leder wird gewaschen, aufgeraut
oder mit Patina versehen und erhält auf diese Weise einen sehr lässigen, authentischen Look.
Perforationen und Flechtungen sorgen für Luftdurchlässigkeit an heißen Tagen. Eine wichtige
Rolle spielen textile Materialien. Canvas und Leinen, häufig auch in Kombination mit Leder,
zeigen sich in einer enormen Bandbreite an Waschungen, Färbungen und Tie-Dye-Effekten.
Einflüsse aus fremden, exotischen Kulturen werden bei Python- und Echsenprägungen sichtbar.
Material-Mix ist im kommenden Sommer erlaubt, wird aber wesentlich dezenter umgesetzt.
Matt-Glanz-Effekte sind ein wichtiges Stilmittel.
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Damenschuhe
Wohlgefühl und Tragbarkeit heißen die Voraussetzungen für eine zeitgemäße,
moderne und alltagstaugliche Schuhmode. Passform und Mode gehen eine
harmonische Verbindung ein. Kompromisse, die in der Vergangenheit häufig
zugunsten extravaganter Design-Eskapaden gemacht wurden, sind nicht länger
gefragt. Dem Trend zur Casualisierung folgend setzen die Designer auf
butterweiche Mokassins und lässige Bootsschuhe, die unisex angeboten werden.
Auch Ballerinas, Sneaker und Leinenschuhe spielen weiterhin in der ersten
Liga mit. Neu hinzu kommen Retro-Tennisschuhe und so genannte Running-Modelle,
die typische Attribute aus dem Aktivsport aufgreifen.
Plateaus und Keile starten in eine weitere erfolgreiche Saison. Materialien
wie Kork, Sisal und Holz sowie bedruckte und (partiell) mit Leder überzogene
Varianten wirken natürlich und lässig zugleich. Hochfrontschnitte sind in
der kommenden Saison ein
modisches MUSS. Modelle im Gladiatoren-Stil mit mehr oder weniger breiten
Riemchen und zahlreichen Schließen werden ganz flach oder mit Plateau und
hohem Blockabsatz gezeigt. Im kommenden Sommer erhalten sie Konkurrenz von
sogenannten Sandal Boots (Schaftsandalen), die zehenfrei, mit deutlich über
den Knöchel reichendem Schaft daherkommen. Sie strahlen Modernität und Coolness aus.
Ungefütterte, leichte Sommerstiefel mit weiteren Schäften und Perforationen sind die
perfekte Ergänzung zu Shorts und Hemdblusenkleidern. Eine modische Renaissance
erleben Clogs und Sabots. Kernige Leder, Nieten und Holzsohlen wirken authentisch.
An heißen Tagen umhüllen flache Riemchensandaletten im Capri-Stil die Füße wie
ein Hauch von Nichts.
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