CONTENT
 
  

     

 

Impressum    ff-Search

Vol.03  Issue 05/00, 01.05.2003

UP   PREVIOUS   NEXT

 

 

 

 

 

 

 

 Seide & Satin

 

 

Seide und besonders in ihrer Webart als Satin, ist auf Grund ihres edlen Glanzes, angenehme Kühle und Weichheit ein beliebter Stoff sowohl für Oberbekleidung als auch für Unterwäsche.

Seidengewinnung kennt man etwa seit dem 3.Jahrtausend v.Chr. und deren Entdeckung wird der Frau des chinesischen Kaisers Huang-Ti zugeschrieben. Seide verbreitete sich von China aus über Korea nach Japan, auf dem Landwege nach Indien, Persien und Zentralasien. Chinesische Seide wurde hauptsächlich über die Seidenstrasse in den Westen exportiert.

Unter normannischer Herrschaft erlangte in Sizilien die Seidenraupenzucht und Seidenweberei an Bedeutung und verbreitete sich von dort auf ganz Italien. Italien begründete dadurch seine führende Rolle als Seidenland innerhalb Europas für Jahrhunderte.

Ebenfalls bestanden seit etwa dem 15.Jahrhundert in Frankreich Seidenmanufakturen. Seit der zweiten Hälfte des 17.Jahrhunderts übernahm Frankreich die führende Stellung in Europa, deren Seidenweberei stark ausgebaut wurde, besonders in den Regionen Paris und Lyon.

Seide wird aus den beim Verpuppen erzeugten glänzenden Fasern der Raupe des Seidenspinners (Schmetterlingsfamilie) gewonnen. Der wichtigste Seidenspinner ist der Maulbeerspinner, der in Ostasien beheimatet ist. Vom Kokon sind etwa 700 - 1000m des Fadens verwendbar, die einen regelmäßigen Faden liefern. Für 1 Kilogramm Rohseide werden ungefähr 7 - 9 kg getrocknete Kokons benötigt. Der Durchmesser des Kokonfadens beträgt ca. 18 - 30 um (um = micrometer = 1 millionstel Meter).

Satin ist ein Gewebe in sogenannter Atlasbindung. Eine Bindung ist die Art der Fadenvereinigung. Zu einem Gewebe gehören zwei sich rechtwinklig verkreuzende Fadensysteme, von denen die Kette in der Bilddarstellung senkrecht, der Schuss waagrecht verläuft. Die Atlasbindung entsteht durch regelmässige Kettfaden Hoch- und Tiefgänge über den ganzen Bindungsrapport, so dass sie sich an keiner Stelle berühren. Dadurch wird eine glatte, spiegelnde Oberfläche erzielt. (Die Wiederholungseinheit des Musters nach einer bestimmten Fadenzahl nennt man Bindungsrapport.) Infolge der verstreut liegenden Bindungspunkte zeigt Atlas auf beiden Seiten glatte, strukturlose Flächen, die bindungstechnisch auf der einen Seite von der Kette (Kett-Atlas), auf der anderen Seite vom Schuss (Schuss-Atlas) gebildet werden.

Seiden - und Chemieseiden - Satin sind : Satin reversible, Duchesse, Fulgurant, Liberty, Lumineux, Merveilleux, Messaline u.a. Gekreppte Seide : Crêpe de Chine, Crêpe Georgette u.a.; Kunstseide (Chemieseide) : Reyon, Cupro.

Die Charakteristiken der Seide

Seide war für Jahrhunderte ein Stoff, der vom Adel bevorzugt wurde und auch des Preises wegen dieser Bevölkerungsschicht vorbehalten war. Heutzutage hat dieses Material Dank der modernen Fertigungs-Technologien auch Einzug in die Garderobe von gut gekleideten Frauen als auch Männern gehalten. Dabei findet sie Anwendung sowohl bei Oberbekleidung, Unterwäsche und Sportbekleidung (Wintersport).

 

Seide ist ein Naturprodukt und aus diesem Grunde muß man mit Unregelmäßigkeiten rechnen. Die unterschiedlichen Oberflächen der Seide hängen von der Art des Garns ab und werden als Teil des Charmes der Seide betrachtet. Diese sind keineswegs unerwünscht oder werden gar als Fehler angesehen. Seide hat mit reinem Leinen und Baumwolle gemeinsam, das sie knitteranfällig ist, was in manchen Fällen erwünscht ist und zum "Look" gehört. Ohne diese Eigenschaften würde Seide der Character und die Einzigartigkeit fehlen, für den man einen entsprechenden Preis bezahlen muß.

Der Färbeprozess für Naturfasern wie Wolle oder Seide kann niemals 100%ig sein. Im Gegensatz zu Kunstseide, atmet Seide und ist im Winter wärmend und im Sommer kühlend. Der Glanz und die Oberfläche ist einzigartig und fühlt sich angenehm auf der Haut an. Es liegt auch in der Natur der Seide kleine Farbverschiebungen zu haben, die aber meist nur bei dunkleren Farben bemerkbar sind. Seide sollte man niemals direkt starkem Sonnenlicht aussetzen , da sonst die Farben verblassen. Auch kein Parfum oder Deo auf Seide sprühen, da sich ebenfalls die Farben verändern können.
Anfangs kann Seide ein bißchen steif sein, was aber nach der ersten Wäsche verschwindet.

Mit der richtigen Pflege werden Sie Jahre Freude an Seide haben - entgegen den weitverbreiteten aber unnötigen Ängsten in Bezug auf dieses Material. Seide ist eine Eiweisverbindung, wie unsere Haare. Viele Hersteller von Seidenartikeln versehen ihre Produkte mit einem "Nur chem. Reinigen" Schild, um falsches Waschen zu vermeiden. Unterwäsche und kleinere Teile, selbst einfachere größere Teile können normalerweise unter Berücksichtigung der folgenden Ratschläge mit Handwäsche gereinigt werden.

Seide ist ein verhältnismäßig reißfester Stoff, aber sehr empfindlich wenn er nass wird. Eine milde Seife, Seidenwaschpulver oder ein farbloses Shampoo (niemals Bleichmittel!) verwenden, für ca. fünf Minuten in lauwarmem Wasser einweichen, länger schadet dem Gewebe. Dabei leicht bewegen, nicht auswringen oder ähnliches. Einen einzelnen Fleck nie mit Wasser entfernen oder zum Bügeln mit Wasser besprengen, es hinterlässt einen Ring um die nasse Stelle, den man selbst mit einer Trockenreinigung nur schwer entfernen kann

Danach in kaltem Wasser ausspülen, dem man einen Teelöffel Wein-Essig zugibt, um alle Reste der Seife zu entfernen. In einem Handtuch einrollen, um überflüssige Feuchtigkeit zu entfernen und dann flach ausrollen, die Säume geradeziehen. Bügeln solange noch leicht feucht bei warmer Bügeleisentemperatur. Maßgeschneiderte Seidenkleidung wie Kleider benötigen vorsichtiges Bügeln um ihren Look zu erhalten und chemische Reinigung wird bei diesen Teilen angeraten. Seide wird von der falschen Seite her gebügelt.

Dunkel gefärbte oder bedruckte Seide, sehr kurz in kaltem Wasser mit milder Seife waschen. Fortwährend bewegen und nicht einweichen da sonst die Farben ineinander laufen. Mit kaltem Wasser und etwas weissen Weinessig ausspülen, flach auf Handtuch auslegen und zwischen verschiedenen Oberflächen Handtücher einfügen, um ein Abfärben zu vermeiden.

Wie die meisten Naturfasern, neigt Seide zum knittern. Nehmen Sie einen Dampfkessel und bringen Sie diesen dampfend in Ihr Badezimmer. Hängen Sie die Bekleidung für etwa eine Stunde dort auf, bis die schlimmsten Falten elliminiert sind. Seide mit glatten Oberflächen wie Charmeuse, sehen frischer aus, wenn man sie bügelt statt einer Dampfbehandlung unterzieht.

 

 

 

Information zu Pelz : Pelzkauf - darauf sollten Verbraucher achten

Latest News, Collections and
Fashion Trend Information see Title-Page

Links to Fair Organizers

 

 

 

 

UP    PREVIOUS    NEXT

 Copyright © 2004, fashionfreak. All rights reserved.   ISSN 1619-5779